Luesma & Vega – Originelles Tischgeschirr

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Esther Luesma and Xavier Vega sind berühmt für originelles Tischgeschirr, das sie für die renommiertesten Köche der Welt gestalten. Ihre Platten und Teller sind die perfekte Kulisse für kulinarische Genüsse, der Hintergrund, vor dem sich Speisen zum verführerischen Sinnenspiel entfalten. Das Auge isst mit – und die beiden Porzellan- und Glaskünstler sorgen für wahre optische Opulenz.

Alles begann 2003, als das Team vom El Bulli um Ferrán Adrià ihnen vorschlug, ein Modellstück für sein Menü zu machen. 2010 entschieden Luesma & Vega, ihre Arbeit ausschließlich dem Essgeschirr in Zusammenarbeit mit den Küchenmeistern zu widmen.

Die Speisen spielen die Hauptrolle, euer Porzellan inszeniert das Essen, bleibt aber selbst im Hintergrund, wie eine Theaterkulisse. Findet ihr das nicht bedauerlich?
Das Geschirr der Restaurants, mit denen wir zusammen arbeiten, ist Teil des gastronomischen Erlebnisses. Es agiert auf verschiedenen komplexen Niveaus: Es muss funktionell sein, ist aber zugleich Teil des kommunikativen Aktes des Menüs, des Restaurants und Ausdruck des Chefkochs. Wir sind Teil eines Ganzen.

Was inspiriert euch?
So gut wie alles, aber wir haben vor allem eine Schwäche für die Natur. Auch die Aufträge der Köche sind sehr inspirierend und herausfordernd. Sie laden uns beispielsweise dazu ein, einen Untersatz für Mini-Bocadillos zu erschaffen, auf dem sie eine unterschiedliche Anzahl an Häppchen servieren können. So haben wir einen beidseitig benutzbaren Untersatz geschaffen: auf der einen Seite kannst du einen Mini-Bocadillo servieren und auf der anderen zwei. Wenn dann drei Gäste am Tisch sitzen, kann man zwei dieser Untersätze benutzen. Solche Sachen gefallen uns sehr!

 

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Wie viel Spanien steckt in eurer Arbeit?
Die Erschaffung des Verkostungsmenüs im El Bulli kann man als Antwort auf die Tapas-Kultur verstehen, auf ein Essen, bei dem es kein Hauptgericht gibt, wie man es oft an Feiertagen in Barcelona serviert. Ich denke, dass unsere Latino-Kultur uns auf irgendeine Form bei der Entwicklung der Formen des Geschirrs inspirieren kann.

Das Klischee sagt, Chefköche sind dominant und gestresst und brüllen ständig ihr Team an. Stimmt das?
Die Chefs, die wir kennen, sind leidenschaftlich, sehr arbeitsam und minutiös. Sie tragen eine hohe Verantwortung und nur die Mutigsten wagen es, ihr eigenes Geschäft zu führen, weshalb sie dann unter hohem Druck stehen. In einem Restaurant mit mehreren Michelin-Sternen gibt es einen extrem hohen Anspruch. Ich bin mir sicher, dass wir auch schreien würden, wenn einer unserer Gehilfen ein wunderbares Produkt zerstört.
Chefköche können manchmal kompliziert sein, weil sie rigoros sind, aber nicht, weil sie schlechte Menschen oder antipathisch sind. Sie sind normalerweise sehr respektvoll, freundlich und warmherzig, aber sie wissen, was sie wollen oder benötigen. In manchen Aspekten sind sie wie wir. Wir fühlen uns sehr privilegiert, sie sind sehr dankbare Kunden.

Mehr Glas- und Porzellankunst unter luesmavega.eu

Interview: Clemens Glade

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